Visitenkarten selbst erstellen: Klassische FEHLER VERMEIDEN

Sie wollen Ihre Visitenkarten selbst erstellen und drucken bzw. online drucken lassen. Lesen Sie diesen Artikel, damit Sie wissen, worauf Sie sich einlassen und klassische Fehler vermeiden.

Wir geben Ihnen Tipps wie´s geht aber auch zahlreiche Hinweise wo die Unterschiede zu professionell erstellten Visitenkarten liegen und wo Sie Gefahr laufen können, nach vielen Stunden Bastelarbeit das Handtuch werfen.

Szenario 1: Visitenkarten Selbst erstellen und selber drucken

Zahlreiche Produkte für den Selbstausdruck finden sich auf dem Markt. Hier gibt es unterschiedliche Qualitäten: Microperforierte Visitenkarten (die einen „hübschen“ Franseneffekt bieten oder solche mit glatten Kanten. Die Kartonstärke reicht von labrigen 160g (entspricht einem einfach gefalteten Kopierpapier) bis zu 280g, das jedoch nur für Laserdrucker geeignet ist. Bei Visitenkartenkartons für Inkjets ist bei max. 260g Schluss – spätestens dann streikt ihr Drucker und Sie können Ihren Karton aus dem Drucker pflücken.

visitenkarten-selber-erstellenDie Visitenkarten werden in A4 Bögen angeboten – die beste Qualität kostet hier um die 9,55 für 80 Karten – das entspricht etwa € 30,- für die übliche Menge von 250 Stk., wie sie von Druckereien angeboten werden.

Es macht Sinn, die angebotene Software (mitgeliefert bzw. kostenlos als Download) zu nutzen, die Einrichtung über Word & Co. dauert ewig und verbraucht zahlreiche Testbögen, was die Kosten für verwendbare Karten im Endeffekt deutlich erhöht.

Verwenden Sie nach Möglichkeit keine Bilder – Microsoft Word verarbeitet Bilder mit 220 ppi, Powerpoint mit 150 ppi – also deutlich unter den erforderlichen 300 ppi für ein scharfes Ergebnis.

TOP-TIPPS

  • Checken Sie die maximale Papierstärke Ihres Druckers
  • Verwenden Sie die Produkte mit glatten Kanten und der maximal druckbaren Papiergrammatur
  • Verwenden Sie die produktspezifische Software (zB von Zweckform für Zweckform Etiketten)
  • Verzichten Sie nach Möglichkeit auf Bilder und feine Linien insbesondere weiß auf schwarz
  • Achten Sie auf das richtige Format: 85x55mm

 

PRO

Sie brauchen Visitenkarten auf der Stelle – schneller geht´s nicht: auf zu Libro, Pagro & Co. und in wenigen Stunden haben Sie halbwegs brauchbare Visitenkarten.

CONTRA

  • Der Preis: umgerechnet ca. € 20-30,- für 250 Stk. (in besserer Qualität) sind teurer als manche professionelle Offsetdrucke
  • Mit den Office-Anwendungen (zB. Word) lassen sich nun einmal keine professionellen Visitenkarten erstellen, die Software ist kein Layoutprogramm
  • Ein Inkjetdruck kann mit einem professionellen Offsetdruck nicht mithalten – insbesondere Bilder werden unscharf

Szenario 2: Visitenkarten Selbst erstellen und bei einer Online Druckerei drucken lassen

Sie sollten einige Grundkenntnisse für die Druckdaten-Erstellung haben, wenn Sie diesen Weg wählen wollen. Jede Druckerei hat ihre eigenen Anforderungen für die Annahme von Druckdaten – diese sollten sie beachten, sonst wird kein zufriedenstellendes Ergebnis garantiert. Auf folgende Punkte sollten Sie vorbereitet sein:

  • Schriften sollten in Pfade umgewandelt werden
  • Beschnittzugabe je nach Druckerei 1-3mm
  • Mindest-Linienstärken und Schriftgrößen sind einzuhalten
  • Manche Druckereien wünschen Schnittmarken
  • Einbettung eines Farbprofils (Vorgabe Druckerei)
  • Farben in CMYK definiert
  • Gewünschte Übermittlung als Druck-pdf mit in den Standards X1 oder X3
  • Überfüller nicht vergessen

Mit der herkömmlichen Office-Software sind diese Voraussetzungen nicht zu realisieren. In den neueren Office-Produkten können zwar .pdfs generiert werden – ABER diese sind keine druckreifen pdfs (kein Farbprofil eingebettet, keine Beschnittzugaben etc.). Falls Sie über den (kostenpflichtigen) Adobe Acrobat Pro verfügen, können Sie diese Informationen nachträglich einpflegen – mit der Software sollte man sich allerdings recht gut auskennen.

Eine Alternative ist, das Design als .jpg zu speichern und dieses zu übermitteln (wird von den meisten Druckereien akzeptiert). Hier liegt wieder das Problem, das ein mit Word erstelltes .jpg lediglich 220 ppi aufweist und daher die insb. die Schrift nicht gestochen scharf gedruckt wird. Vergessen Sie nicht, das Dokument mit der Beschnittzugabe anzulegen.

FAZIT: Eigentlich müssten Sie schon ein Grafiker sein, um ein professionelles Druckergebnis zu erhalten, oder Sie gehen ein paar Risiken ein und erhalten trotzdem wahrscheinlich ein akzeptables Ergebnis – wählen Sie den Weg über das .jpg. In MS Word geht das so: Alles markieren, kopieren und als Grafik einfügen – Grafik dann speichern.

 

Szenario 3: Vorlagen von Online Druckereien verwenden und dort drucken lassen

Wer hat sie noch nicht gesehen – die unwiderstehlich günstigen Angebote zahlreicher Onlinedruckereien, bei denen Sie aus einer Vielzahl von Vorlagen wählen können und die Mustertexte durch Ihre persönlichen Kontaktdaten ersetzen.

Folgende Punkte sollten Sie abklären, bevor Sie sich auf dieses „Schnäppchen“ einlassen:

  • Materialstärke: unter 300g sollten Sie nicht zugreifen, bei Billigangeboten wird oft gespart und Sie erhalten dann übertrieben ausgedrückt ein stärkeres Kopierpapier geliefert
  • Überprüfen Sie das angebotene Format – oft werden kleinere Visitenkarten angeboten: das korrekte Format beträgt 85x55mm
  • Wie sieht es mit den Versandkosten aus, meisten sind die extra zu bezahlen und deutlich höher als der Druck selbst
  • Überprüfen Sie die Lieferzeiten: viele Onlinedruckereien machen Sonderangebote und schieben Ihre Visitenkarten dann ein, wenn Kapazität frei ist – die Lieferzeiten betragen bis zu 42 Tagen – oder Sie zahlen üppige Expressaufschläge
  • Überprüfen Sie auch, ob die Visitenkarten werbefrei sind – oft wird bei Billigangeboten auf der Rückseite das Logo der Druckerei aufgedruckt – das wirkt natürlich höchst unprofessionell bei Ihren Geschäftspartnern
  • Rechnen Sie nun alle Extrakosten zusammen: Versandkosten, Expresszuschlag für eine akzeptable Lieferzeit, werbefreier Druck etc. und Sie werden auf einen Betrag kommen, der nichts mehr mit dem „Sonderangebot“ zu tun hat

PRO

  • eine Vielzahl an Vorlagen mit einfacher Abwicklung
  • die Druckdatenerstellung und damit einige technische Hürden entfallen

CONTRA

  • Oft lange Lieferzeiten
  • Die Vorlagen lassen sich meist nicht mehr anpassen (ist z.B. Ihr Name länger als der Mustertext sieht das Design plötzlich nicht mehr so toll aus), auch eine Änderung der Schriftart ist i.d.R. nicht möglich
  • Die Druckqualität kann durchaus mittelmäßig ausfallen – oft wird z.B. beim Farbauftrag gespart
  • Die Visitenkarten sind nicht individuell – jeder kann dieselbe Vorlage benutzen

Szenario 4: Sie lassen Ihre Visitenkarten von einem Grafiker designen und den Druck abwickeln

Die zwei Hauptvorteile hierbei sind:

  • Sie erhalten individuelle, auf Sie und ihre Zielgruppe abgestimmte Visitenkarten Designs
  • Ihr Grafiker kennt die Druckereien und lässt die Visitenkarten zu einem optimalen Preis/Leistungsverhältnis drucken und innerhalb von wenigen Tagen zu Ihnen liefern

visitenkartenDas können Sie von einem Profi-Grafiker und einer Druckerei erwarten:

  • Individuelles Design – nicht von Vorlagen
  • Persönliche Abstimmung mit Ihnen
  • Verwendung der passenden Profi-Schriften (finden Sie nicht in Word & Co.)
  • Exakt ausgemessene Layouts
  • Professonelle Druckdatenaufbereitung ensprechend den Anforderungen der Druckerei
  • Professioneller Offsetdruck mit gestochen scharfem Druckergebnis
  • Verwendung von qualitativ hochwertigem Visitenkartenkarton (mindestens 300g)
  • Zahlreiche Veredelungsoptionen, die Know-How und spezielle Software für die Druckdatenerstellen benötigen